Wissenswertes zu den Grüntees Sencha und Bancha Tee?
Was wird als Tee bezeichnet?
Streng genommen bezeichnet man als Tee ausschließlich das aus den Blättern und Blattknospen, manchmal auch Stengeln der Teepflanze Camellia sinensis hergestellte Getränk. Im Deutschen jedoch fallen auch Aufgüsse aus Kräutern oder Früchten unter den Begriff Tee, obwohl sie kein Tein enthalten.
„Echter“ Tee stammt prinzipiell vom Teestrauch Camellia sinensis – egal ob schwarzer Tee, grüner Tee oder weißer Tee. Welche Teesorte produziert wird, darüber entscheidet das Verfahren nach der Ernte: Beim Schwarztee werden die Blätter nach dem Pflücken von einer Maschine zusammengerollt und zerkleinert. Dabei brechen die Zellwände innerhalb der Blätter auf und es tritt Zellsaft aus, der mit dem Sauerstoff reagiert – es beginnt der Oxidationsprozess, oft auch als Fermentation bezeichnet, in dessen Verlauf der Tee seine charakteristische dunkle Farbe und sein typisches Aroma erlangt.
Bei Grüntee hingegen wird dieser Oxidationsprozess unterbunden, in dem die Teeblätter gleich nach dem Pflücken erhitzt werden - in China mit trockener Hitze, traditionell in großen Eisenpfannen, in Japan und Korea hingegen durch Dämpfung. Danach werden die Teeblätter gerollt und zum Abschluss getrocknet.
Für weißen Tee, oft als „Königsklasse“ bezeichnet und in China lange Zeit dem Kaiser und seiner Familie vorbehalten, werden lediglich die Blattknospe und die obersten, noch jungen Blätter handgepflückt. Oft sind diese von einem feinen weißen Flaum überzogen, deshalb der Name „weißer Tee“. Nach der Ernte werden die Blätter weder erhitzt noch gerollt, sondern lediglich getrocknet.
Grüner Tee
Obwohl alle Grünteesorten von der gleichen Pflanze stammen, gibt es gewaltige Geschmacksunterschiede. Diese ergeben sich durch Herkunft, Anbauweise – zum Beispiel frei oder abgeschattet - , Zeitpunkt der Pflückung sowie Behandlung der Teeblätter.
Was ist der Unterschied zwischen Sencha und Bancha?
Eine häufige Frage. In einem Satz: Beides sind Grünteesorten von derselben, auf offenen Feldern wachsenden Teepflanze, aber während der Qualitätstee Sencha in China, Japan, Taiwan und Korea hergestellt wird und einen recht hohen Koffeingehalt aufweist, ist der einfachere Bancha ein sehr milder japanischer Tee mit niedrigem Koffeingehalt.
Für Sencha, der in Japan rund 80 Prozent der Grünteeproduktion ausmacht, werden die Blätter der ersten und zweiten Pflückung aus Frühjahr und Frühsommer verwendet, für Bancha die der letzten Pflückung sowie übriggebliebene Blätter. Nach der Pflückung werden die Blätter in beiden Fällen erst gedämpft, dann gerollt, doch sind die des Bancha deutlich grober und erzeugen einen bräunlichen Aufguss, während ein guter Sencha eine hellgrün-gelbe Tasse erzeugt. Auch der Name spricht für sich – Bancha bedeutet übersetzt „gewöhnlicher Tee“. Er besitzt so wenig Koffein, dass er in Japan sogar von Kindern getrunken wird, und ist im Preis deutlich niedriger angesiedelt als der hochwertigere Sencha, der gute bis hervorragende Qualitäten hervorbringt . Dieser hat dunklere, feinere Blätter und besticht durch einen frischen, aromatischen, edelbitteren bis fruchtig-süßlichen Geschmack.
Auch in der gesundheitlichen Wirkung unterscheiden sich Sencha und Bancha: Während ersterer bekannt ist für seinen hohen Anteil an Bitterstoffen, Catechinen, Antioxidantien und Vitaminen, wirkt Bancha weniger stark gesundheitsfördernd, enthält aber viele Mineralstoffe und Spurenelemente, vor allem Eisen. Und ist sogar für koffeinempfindliche Personen als Abendgetränk zu empfehlen. Bancha-Tee wird in Japan hergestellt und dort viel und gerne getrunken, während Sencha auch in China, Korea, Taiwan und Vietnam angebaut wird und zu den beliebtesten Grünteesorten gehört.
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