Wir führen Sie schnell und bequem durch den Tee-Dschungel! Hier unten klicken!
Kennen Sie das auch? Diese Hilflosigkeit?
..wenn Sie einen z.B. Grüntee kaufen, und stehen in einem Teeladen oder loggen sich in einen Onlineshop Ihrer Wahl ein. Sie stehen plötzlich vor einer Fülle an Auswahl von grünen, puren/orthodoxen Grünteesorten? Und was ist überhaupt der Unterschied zwischen Sencha und Bancha Tee?
Peng! Und plötzlich wissen Sie gar nicht mehr, wo Sie ansetzen sollen?
Warum machen wir es nicht einfach und konzentrieren uns heute auf nur 2 Grünteegruppen!?
Die Idee für diesen Blog Artikel kam mir, als mehr und mehr Kunden bei uns im Ladengeschäft immer Ihren Einkaufswunsch fast wortgleich etwa so äußerten:
- Ich hätte gerne Grünen Tee? oder
- Haben Sie Grüntee? oder
- Ich würde gerne 50g Grüner Tee probieren! Bitte einmal abpacken!
Bei anschliessender Rückfragen wie z.B:
Soll es milder, oder kräftiger Grüntee, ein Japanischer Grüntee, Chinesischer Grüntee, Vietnamesischer Grüntee, Sencha oder ein Japan Bancha sein? usw.
War die Ratlosigkeit vorprogrammiert!
Wie? Bancha – Sencha? Was ist denn der Unterschied zwischen Sencha und Bancha Tee?
Welchen Geschmack haben die verschiedenen Japan Senchasorten und der Japan Bancha?
Welche Vorteil/Nachteil haben jeweils der Japan Bancha und Sencha?
Vergleich Bancha und Sencha
Um den Unterschied zwischen Sencha und Bancha Tee zu durchleuchten, beginnen wir mit Sencha. Das obige Bildbeispiel, der Japan Sencha Miyazaki ist übrigens ein absolut weicher, runder und lieblicher Sencha, welcher auch kalt sehr erfrischend ist.
Der Sencha ist mit fast 80% der japanischen Produktionsmenge die dominierende Grünteesorte. Von ihm gibt es eine enorme Qualitätsbandbreite, von niedrig bis absolute Spitzenklasse. Die besten Senchas halten selbst den Gyokuro-Qualitäten stand. Aber der Geschmack, Charakter, Inhaltsstoffe und Wirkung des Sencha sind im Vergleich zum Bancha sehr verschieden und haben eher wenig mit ihm gemeinsam. Das liegt daran, dass Sencha aus den jungen Ernten gewonnen wird und Bancha aus späteren Ernten. Diese besitzen andere Inhaltsstoffe. Daraus ist aber auch ersichtlich, dass Sencha aus später Ernte (meist 2. Ernte) und schlechteren, gröberen Blättern einem Bancha aus später Ernte recht ähnlich ist. Genauso ist ein Meban (Bancha jüngerer Ernte und aus feinen Blättern und Knospen) einem milden Sencha erster Pflückung ähnlich, wenn auch milder. Übrigens, Bancha wird meist nicht wie ein Sencha gerollt. Daher gibt er im Aufguss seine Inhaltsstoffe etwas langsamer und gut ins Teewasser, was dieser milderen Teesorte gut zu Gesichte steht.
Gesunde Wirkung von Bancha
Der Bancha hat gegenüber dem Sencha und auch dem Gyokuro eine geringere allgemeine gesundheitliche Wirkung, spielt aber dafür eine umso wichtigere Rolle für die folgenden Bereiche:
Hervorragende Ergänzung von Sencha, Gyokuro und Matcha für den Yin/Yang-Ausgleich und mit speziellen anderen Inhaltsstoffen.
Guter Versorger für Mineralstoffe / Spurenelemente und insbesondere Eisen (besonders geeignet für Vegetarier /Veganer und Frauen in der Menstruation)! Siehe dazu den Beitrag Grüner Tee und Eisenmangel. Guter Bancha verfügt über eine ausreichende Menge an 30 bis 40 der ungefähr 50 seltenen Spurenelemente, die der Körper benötigt. Vor allem besitzt er über relativ hohe Mengen bestimmter Mineralstoffe. Mit etwa 38 mg Eisen / 100g Tee ist der Bancha einer der eisenhaltigsten Lebensmittel.
Sehr gute Wirkung auf die Verdauung durch die zahlreichen und intensiven Gerbstoffe (verdauungsanregend und hilft leichter zu verdauen).
Bancha ist stark basisch und wirkt sehr entsäuernd!
Bancha eignet sich auch zum Trinken bei sensiblen Magen- und Darmschleimhäuten (im Gegensatz zu Sencha und Gyokuro), besitzt sogar eine positive Wirkung auf diese.
Im Vergleich zu Sencha / Gyokuro weniger als die Hälfte an Koffein, aber noch mehr als doppelt so viel wie Kukicha / Karigane.
Für Schwangere und Stillende eher geeignet als Sencha oder Gyokuro (siehe dazu Koffein in der Schwangerschaft).
Bancha wird oft auch bei Pilzinfektionen empfohlen.
Bancha besitzt eine deutliche antimykotische Wirkung und gilt in Japan als altes Hausmittel gegen Pilze. Er kann zur Milieuverbesserung als Kur getrunken werden und dient auch für Waschungen auf der Haut, oder als Einläufe in die Scheide. Weitere Details zur Anwendung entnehmen Sie bitte dem Beitrag Bancha bei Pilzinfektionen.
Inhaltsstoffe des Bancha
Die besonderen Inhaltsstoffe des Bancha und damit auch seine spezielle Wirkung im Vergleich zu den anderen Grüntee-Sorten gehen hauptsächlich auf die späte Ernte und die verwendeten groben Blätter und den Anteil an Stängeln zurück. Für die Bancha-Ernte werden vorwiegend nur Blätter genommen, die nach der Ernte des Sencha nachwachsen. Diese sind gröber und haben einen mineraligeren und erdigeren Charakter. Deshalb benötigt die Pflanze zur Schädlingsabwehr auch deutlich weniger Koffein (siehe oben). Bancha ist besonders reich an folgenden Inhaltsstoffen:
Ein Großteil der für den Körper wichtigen Mineralstoffe / Spurenelemente. Von den etwa 50 essentiellen und seltenen Spurenelementen kann man durch das Trinken von Tee mit 2 gut gehäuften Teelöffel Bancha pro Tag (etwa 0,2-0,5l, je nach Belieben) den Bedarf von etwa 30-40 Spurenelementen decken. Dieses ist nicht mit vielen Nahrungsmittel zu schaffen! Ein weiterer Unterschied zwischen Sencha und Bancha Tee liegt im hohen Anteil an sehr bioverfügbarem Eisen vom Bancha.
Trinkt man Bancha etwa 2 x wöchentlich und verzehrt nach dem Aufguss die Teeblätter (siehe unten, vorzugsweise als Smoothie, bzw. mit Vitamin-C-haltigen Früchten vermixt), kann man seine Eisenzufuhr signifikant unterstützen (bei Bedarf auch häufiger, gilt vor allem bei erhöhtem Eisenbedarf, z.B. bei Krankheiten und in der Menstruation).
Gerbstoffe: Zahlreiche wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, die zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit haben, jedoch in geringerem Umfang als bei Sencha oder Gyokuro.
Zubereitung von Bancha
Aus gesundheitlicher Sicht empfehle ich die gleiche Zubereitung wie beim Sencha oder Gyokuro, d.h. 2 Minuten Ziehzeit und einer Temperatur von 55-60 Grad Celsius. Traditionell wird Bancha in Japan aber heißer aufgegossen, mit etwa 70 bis teilweise 80 Grad Celsius. Lesen Sie weitere Details im Beitrag Zubereitung von Grüner Tee.
Hojicha
Zur Herstellung von Hojicha werden meist einfache Bancha-Blätter verwendet (aber auch teilweise Senchas), die bei etwa 200 Grad Celsius geröstet und direkt anschließend abgekühlt werden. Hojicha erhält durch die Röstung eine bräunliche Farbe mit herbem Charakter. Er ist besonders „wärmend“, verträglich und hat eine besondere positive Wirkung bei Stress, Kraftlosigkeit und für die Verdauungsorgane, insbesondere für den Darm und die Darmflora.
Mit dem Wissen über den Unterschied zwischen Sencha und Bancha Tee sollte Ihnen Ihre Entscheidung nun etwas leichter fallen.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Ich habe schon einige japanische Tee Sorten getrunken hatte aber noch nie die Möglichkeit Sencha und Bancha Tee zu probieren. Nachdem ich diese Blogartikel durchgelesen habe denke ich mir es wird Zeit, das ich es langsam mal tue.